Tile 600 ist ein pulverförmiger, schnell abbindender und erhärtender Kleber grauer Farbe auf der Basis von Spezialzementen hoher Festigkeit, ausgewählten Zuschlagstoffen, einem hohen Anteil an Kunstharzen sowie speziellen Zusätzen, der ausdrücklich für das Verkleben von keramischen Fliesen auf alten Belägen konzipiert wurde. Nach dem Anmachen mit Wasser ergibt sich ein gut verarbeitbarer, flexibler Kleber mit ausgezeichneter Haftfähigkeit auf sämtlichen Untergründen, insbesondere auf alten Bodenund Wandbelägen aus Fliesen oder Naturstein. Dank der frühen Anfangsfestigkeit ist der Belag unter normalen Aushärtungsbedingungen schon ca. 4 Stunden nach dem Verlegen begehbar. Die verlängerte Offenzeit erlaubt auch bei Hitze und Wind eine sichere Verlegung. Beständig gegen Frost-Tau-Wechsel. Tile 600 ist ein zementärer Kleber der Klasse C2 FE nach EN 12004.
Verarbeitungshinweise
Vorbereitungsarbeiten vor dem Auftrag
Der Untergrund muss ausreichend trocken, tragfähig, fest und eben, sauber und gesund, frei von Öl, Fett, Staub, losem Material, Schmutz und Anstrichresten sein. Ferner muss er belegereif und möglichst schwindungsfrei sein. Herkömmliche, normal abbindende und erhärtende Zementestriche müssen mindestens 28 Tage alt sein; Zement- oder Kalkzementputze müssen mindestens 14 Tage trocknen. größere Unregelmäßigkeiten der Oberfläche wie Unebenheiten, Ausbrüche, Kiesnester, Schadstellen müssen vorab mit einer selbstnivellierenden Spachtelmasse (z.B. Livellina 0-10 oder Livellina 5-30) oder mit einem passenden Mörtel (z.B. ACS Restauro, ACS Rinnova oder ACS Monorasante) ausgebessert und geglättet werden. stark saugende und kreidende Untergründe sowie weiche und schwach belastbare Untergründe sind vorher mit Tile Primer zu behandeln.
Vorbereitung des Produktes
Tile 600 mit 28-30 % sauberem Wasser (entspricht 7,0-7,5 Liter pro 25-kg-Sack) wie folgt anmachen: Das nötige Anmachwasser fast zur Gänze in ein passendes Gefäß gießen, dann das Pulver langsam hinzufügen und gleichzeitig mit einem Rührquirl (Bohrmaschine mit niedriger Drehzahl) anmischen. Ist das Pulver aufgebraucht, das restliche Wasser hinzufügen und durchrühren, bis eine glatte und klumpenfreie Masse entsteht. Schlecht vermischte Klumpen vom Boden und von den Wänden des Gefäßes ablösen. Die Masse ca. 5 Minuten ruhen lassen, dann nochmals kurz durchmischen. Der so vorbereitete Kleber hat unter normalen Bedingungen (20 °c) eine Verarbeitungszeit von ca. 45 Minuten; höhere Temperaturen verkürzen die Verarbeitungszeit, niedrigere verlängern sie.
Hinweise zur Verlegung
Bei direkter Sonneneinstrahlung und folglich hohen Temperaturen sollte der Untergrund jedoch mit einem schwamm befeuchtet werden, um ihn abzukühlen; überschüssiges Wasser beseitigen. Den Kleber mit einer Zahnspachtel, deren Zahnung auf die Art und die Maße der Fliesen abgestimmt ist, vollflächig auf die Fliesenrückseite auftragen. Für eine bessere Haftung empfiehlt es sich, auf den Untergrund erst eine dünne, gleichmäßige Schicht mit der glatten Seite der Zahnspachtel und sofort danach eine zweite Schicht der gewünschten Dicke mit der gezahnten Seite aufzutragen. Die Fliesen in das Kleberbett einlegen und durch leichtes Hin- und Herbewegen eindrücken. Bei Fliesen mit starken Rückseitenprofilen, beim Verlegen im Außenbereich mit großen Temperaturschwankungen oder Frost- Tau-Wechseln ist das „Buttering-Floating-Verfahren“ anzuwenden, d.h. der Kleber wird mit einer Zahnspachtel auf den Untergrund und mit einer Kelle auf die Fliesenrückseite aufgebracht und auf Profilhöhe geglättet. Vorausgesetzt, dass eine ausreichende Menge Kleber aufgebracht wurde, wird dadurch sichergestellt, dass die Fliesen vollflächig verklebt werden (bei frost- und wasserbelasteten Wandund Bodenbelägen ist dies besonders wichtig). Die Fliesen müssen angesetzt werden, solange der Klebstoff noch frisch und klebrig ist, d.h. bevor sich eine Haut gebildet hat. Der entsprechende Zeitraum, der als „klebeoffene Zeit“ bezeichnet wird, ist von den jeweiligen Temperaturund Feuchtigkeitswerten abhängig. Bei 23 °C und 50 % rL beträgt die klebeoffene Zeit von Tile 600 mehr als 30 Minuten. Hohe Temperaturen, direkte Sonneneinstrahlung, Zugluft sowie ein stark saugender Untergrund können die klebeoffene Zeit erheblich verkürzen; niedrige Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und nicht saugende Untergründe verlängern hingegen die klebeoffene Zeit. Wurde die klebeoffene Zeit überschritten und hat sich auf dem aufgetragenen Kleber bereits eine Haut gebildet, nochmals mit der Zahnspachtel durchkämmen, um den Kleber „aufzufrischen“. Auf keinen Fall anfeuchten, da sich dadurch ein Wasserfilm bilden würde, durch den die Haftung der Fliesen im Kleberbett und somit die gesamte Verlegung beeinträchtigt würde. Normalerweise müssen die Fliesen vor dem Verlegen nicht abgewaschen werden; nur Fliesen mit besonders staubiger Rückseite sollten kurz in sauberes Wasser getaucht werden. Gipsuntergründe müssen unbedingt mit Tile Primer vorbehandelt werden.
Hinweise
In folgenden Fällen ist die Verarbeitung zu vermeiden:
- Auf Holz und Holzwerkstoffen, Metalloberflächen, Gummi, PVC, Linoleum und ähnlichen Werkstoffen.
- Auf Untergründen, die ständigen Verformungen, starken Bewegungen und hohen mechanischen Belastungen unterliegen.
Gips- oder Anhydrituntergründe müssen mit Tile Primer vorbehandelt werden. Falls Zweifel hinsichtlich der Anwendung bestehen, kontaktieren sie bitte unsere Technische Abteilung.