Tile 900 ist ein pulverförmiger Kleber grauer Farbe auf der Basis von Zement hoher Festigkeit, ausgewählten Zuschlagstoffen, einem hohen Anteil an Kunstharzen sowie speziellen Zusätzen, der ausdrücklich für das Verkleben von auch großformatigen Wandbelägen jeglicher Art in Badezimmern und Küchen, auf Balkonen und Terrassen, in Becken und Schwimmbädern sowie in allen wasserbelasteten Bereichen konzipiert wurde. Die sorgfältige granulometrische Zusammensetzung sowie die Beigabe von hydrophobierenden Zusatzmitteln garantieren eine exzellente abdichtende Wirkung des Klebebetts. Nach dem Anmachen mit Wasser ergibt sich ein gut verarbeitbarer Kleber mit hoher Flexibilität und Haftfähigkeit auf sämtlichen Untergründen, auch auf alten Boden- und Wandbelägen. Die verlängerte Offenzeit erlaubt auch bei Hitze und Wind eine sichere Verlegung. Durch die Verformbarkeit des ausgehärteten Klebers werden die Bewegungen des Untergrundes problemlos aufgenommen, weshalb er auch zum Verkleben von stark beanspruchten Bodenbelägen eingesetzt werden kann. Der Kleber ist beständig gegen Frost-Tau Wechsel. Tile 900 ist ein zementärer Kleber der Klasse C2 TE nach EN 12004. Zudem ist das Produkt von der GEV für die sehr emissionsarmen und schadstofffreien Eigenschaften als EC 1 Plus zertifiziert.
Verarbeitungshinweise
Vorbereitungsarbeiten vor dem Auftrag
Der Untergrund muss ausreichend trocken, tragfähig, fest und eben, sauber und gesund, frei von Öl, Fett, Staub, losem Material, Schmutz und Anstrichresten sein. Ferner muss er belegereif und möglichst schwindungsfrei sein. Herkömmliche, normal abbindende und erhärtende Zementestriche müssen mindestens 28 Tage alt sein; Zement- oder Kalkzementputze müssen mindestens 14 Tage trocknen. Untergründe mit aufsteigender Feuchtigkeit müssen vorab abgedichtet werden. Größere Unregelmäßigkeiten der Oberfläche wie Unebenheiten, Ausbrüche, Kiesnester oder Schadstellen müssen vorab mit einer selbstnivellierenden Spachtelmasse (z.B. Livellina 0-10 oder Livellina 5-30) oder mit einem passenden Mörtel (z.B. Restauro, Rinnova oder Monorasante) ausgebessert und geglättet werden. Stark saugende und kreidende Untergründe sowie weiche und schwach belastbare Untergründe sind vorher mit Tile Primer zu behandeln.
Vorbereitung des Produkts
Tile 900 mit 29-31 % sauberem Wasser (entspricht 7,25-7,75 Liter pro 25-kg-Sack) wie folgt anmachen: Das nötige Anmachwasser fast zur Gänze in ein passendes Gefäß gießen, dann das Pulver langsam hinzufügen und gleichzeitig mit einem Rührquirl (Bohrmaschine mit niedriger Drehzahl) anmischen. Ist das Pulver aufgebraucht, das restliche Wasser hinzufügen und durchrühren, bis eine glatte und klumpenfreie Masse entsteht. Schlecht vermischte Klumpen vom Boden und von den Wänden des Gefäßes ablösen. Die Masse ca. 5 Minuten ruhen lassen, dann nochmals kurz durchmischen. Der so vorbereitete Kleber hat unter normalen Bedingungen (20 °C) eine Verarbeitungszeit von ca. 4 Stunden; höhere Temperaturen verkürzen die Verarbeitungszeit, niedrigere verlängern sie.
Hinweise zur Verlegung
Bei direkter Sonneneinstrahlung und folglich hohen Temperaturen sollte der Untergrund jedoch mit einem Schwamm befeuchtet werden, um ihn abzukühlen; überschüssiges Wasser beseitigen. Den Kleber mit einer Zahnspachtel, deren Zahnung auf die Art und die Maße der Fliesen abgestimmt ist, vollflächig auf die Fliesenrückseite auftragen. Für eine bessere Haftung empfiehlt es sich, auf den Untergrund erst eine dünne, gleichmäßige Schicht mit der glatten Seite der Zahnspachtel und sofort danach eine zweite Schicht der gewünschten Dicke mit der gezahnten Seite aufzutragen. Die Fliesen in das Kleberbett einlegen und durch leichtes Hin- und Herbewegen eindrücken. Bei Fliesen mit starken Rückseitenprofilen, beim Verlegen im Außenbereich, vor allem bei großen Temperaturschwankungen oder Frost-Tau-Wechseln, bei der Verlegung auf Heizestrichen und auf stark beanspruchten Fußböden und bei großformatigen Elementen (über 33 x 33 cm) ist das „Buttering-Floating-Verfahren“ anzuwenden, d.h. der Kleber wird mit einer Zahnspachtel auf den Untergrund und mit einer Kelle auf die Fliesenrückseite aufgebracht und auf Profilhöhe geglättet. Soweit eine ausreichende Menge Kleber aufgebracht wurde, wird dadurch sichergestellt, dass die Fliesen vollflächig verklebt werden (bei frost- und wasserbelasteten Wand- und Bodenbelägen ist dies besonders wichtig). Für das Verlegen in Wannen und Becken im Außenbereich mit im Verhältnis 1:1 mit Wasser
verdünntem Flex anmischen. Die Fliesen müssen angesetzt werden, solange der Klebstoff noch frisch und klebrig ist, d.h. bevor sich eine Haut gebildet hat. Der entsprechende Zeitraum, der als „klebeoffene Zeit“ bezeichnet wird, ist von den jeweiligen Temperatur- und Feuchtigkeitswerten abhängig. Bei 23 °C und 50 % rL beträgt die klebeoffene Zeit von Tile 900 mehr als 30 Minuten. Hohe Temperaturen, direkte Sonneneinstrahlung, Zugluft sowie ein stark saugender Untergrund können die klebeoffene Zeit erheblich verkürzen; niedrige Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und nicht saugende Untergründe verlängern hingegen die klebeoffene Zeit. Wurde die klebeoffene Zeit überschritten und hat sich auf dem aufgetragenen Kleber bereits eine Haut gebildet, nochmals mit der Zahnspachtel durchkämmen, um den Kleber „aufzufrischen“. Auf keinen Fall anfeuchten, da sich dadurch ein Wasserfilm bilden würde, durch den die Haftung der Fliesen im Kleberbett und somit die gesamte Verlegung beeinträchtigt würde. Normalerweise müssen die Fliesen vor dem Verlegen nicht abgewaschen werden; nur Fliesen mit besonders staubiger Rückseite sollten kurz in sauberes Wasser getaucht werden. Gipsuntergründe müssen unbedingt mit Tile Primer vorbehandelt werden.