Tile 350 ist ein pulverförmiger zementärer Fliesenkleber auf Basis von hochfesten Zementen, ausgewählten Zuschlagstoffen, Kunstharzen und speziellen Zusätzen, der in den Farben grau und weiß erhältlich ist. Speziell entwickelt für die Verlegung von glasierten und unglasierten Feinsteinzeugfliesen. Nach dem Anmachen mit Wasser ergibt sich ein hervorragend verarbeitbarer, mittelflexibler Kleber mit ausgezeichneter Thixotropie und hoher Haftfähigkeit auf sämtlichen Zementuntergründen, auch auf alten keramischen Wand- und Bodenbelägen. Der Kleber kann auch an Wandflächen tropffrei verarbeitet werden, ohne dass die Fliesen abrutschen. Die verlängerte Offenzeit erlaubt auch bei Hitze und Wind eine sichere Verlegung. Durch die hohe Verformbarkeit des ausgehärteten Klebers werden die Bewegungen des Untergrundes problemlos aufgenommen, weshalb er auch zum Verkleben von stark beanspruchten Bodenbelägen eingesetzt werden kann. Der Kleber ist beständig gegen Frost-Tau-Wechsel. Tile 350 ist ein zementärer Kleber der Klasse C2 TE nach EN 12004.
Verarbeitungshinweise
Vorbereitungsarbeiten vor dem Auftrag
Der Untergrund muss ausreichend trocken, tragfähig, fest und eben, sauber und gesund, frei von Öl, Fett, Staub, losem Material, Schmutz und Anstrichresten sein. Ferner muss er belegereif und möglichst schwindungsfrei sein. Herkömmliche, normal abbindende und erhärtende Zementestriche müssen mindestens 28 Tage alt sein; Zement- oder Kalkzementputze müssen mindestens 14 Tage trocknen. Größere Unregelmäßigkeiten der Oberfläche wie Unebenheiten, Ausbrüche, Kiesnester, Schadstellen müssen vorab mit einer selbstnivellierenden Spachtelmasse (z.B. Livellina 0-10 oder Livellina 5-30) oder mit einem passenden Mörtel (z.B. Restauro, Rinnova oder Monorasante) ausgebessert und geglättet werden. Stark saugende und kreidende Untergründe sowie weiche und schwach belastbare Untergründe sind vorher mit Tile Primer zu verfestigen.
Vorbereitung des Produkts
Tile 350 mit ca. 27-30 % sauberem Wasser (entspricht 6,75-7,50 Liter pro 25-kg-Sack, siehe Tabelle Technische Daten) wie folgt anmachen: Das nötige Anmachwasser fast zur Gänze in ein passendes Gefäß gießen, dann das Pulver langsam hinzufügen und gleichzeitig mit einem Rührquirl (Bohrmaschine mit niedriger Drehzahl) anmischen. Ist das Pulver aufgebraucht, das restliche Wasser hinzufügen und durchrühren, bis eine glatte und klumpenfreie Masse entsteht. Schlecht vermischte Klumpen vom Boden und von den Wänden des Gefäßes ablösen. Die Masse ca. 5 Minuten ruhen lassen, dann nochmals kurz durchmischen. Der so vorbereitete Kleber hat unter normalen Bedingungen (20 °C) eine Verarbeitungszeit von ca. 5 Stunden; höhere Temperaturen verkürzen die Verarbeitungszeit, niedrigere verlängern sie. Bei direkter Sonneneinstrahlung und folglich hohen Temperaturen sollte der Untergrund jedoch mit einem Schwamm befeuchtet werden, um ihn abzukühlen; überschüssiges Wasser beseitigen.
Hinweise zur Verlegung
Den Kleber mit einer Zahnspachtel, deren Zahnung auf die Art und die Maße der Fliesen abgestimmt ist, vollflächig auf die Fliesenrückseite auftragen. Für eine bessere Haftung empfiehlt es sich, auf den Untergrund erst eine dünne, gleichmäßige Schicht mit der glatten Seite der Zahnspachtel und sofort danach eine zweite Schicht der gewünschten Dicke mit der gezahnten Seite aufzutragen. Die Fliesen in das Kleberbett einlegen und durch leichtes Hin- und Herbewegen eindrücken. Bei Fliesen größer als 33×33 cm, mit starken Rückseitenprofilen, beim Verlegen im Außenbereich mit großen Temperaturschwankungen oder Frost-Tau-Wechseln ist das „Buttering-Floating-Verfahren“ anzuwenden, d.h. der Kleber wird mit einer Zahnspachtel auf den Untergrund und mit einer Kelle auf die Fliesenrückseite aufgebracht und auf Profilhöhe geglättet. Soweit eine ausreichende Menge Kleber aufgebracht wurde, wird dadurch sichergestellt, dass die Fliesen vollflächig verklebt werden (bei frost- und wasserbelasteten Wand- und Bodenbelägen ist dies besonders wichtig). Für das Verlegen von Glasmosaik und für das Verlegen in Wannen und Becken mit im Verhältnis 1:1 mit Wasser verdünntem Flex anmischen. Die Fliesen müssen angesetzt werden, solange der Klebstoff noch frisch und klebrig ist, d.h. bevor sich eine Haut gebildet hat. Der entsprechende Zeitraum, der als „klebeoffene Zeit“ bezeichnet wird, ist von den jeweiligen Temperatur- und Feuchtigkeitswerten abhängig. Bei 23 °C und 50 % rL beträgt die klebeoffene Zeit von Tile 350 mehr als 30 Minuten. Hohe Temperaturen, direkte Sonneneinstrahlung, Zugluft sowie ein stark saugender Untergrund können die klebeoffene Zeit erheblich verkürzen; niedrige Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und nicht saugende Untergründe verlängern hingegen die klebeoffene Zeit. Wurde die klebeoffene Zeit überschritten und hat sich auf dem aufgetragenen Kleber bereits eine Haut gebildet, nochmals mit der Zahnspachtel durchkämmen, um den Kleber „aufzufrischen“. Auf keinen Fall anfeuchten, da sich dadurch ein Wasserfilm bilden würde, durch den die Haftung der Fliesen im Kleberbett und somit die gesamte Verlegung beeinträchtigt würde. Normalerweise müssen
die Fliesen vor dem Verlegen nicht abgewaschen werden; nur Fliesen mit besonders staubiger Rückseite sollten kurz in sauberes Wasser getaucht werden. Gipsuntergründe müssen unbedingt mit Tile Primer vorbehandelt werden.
Hinweise
In folgenden Fällen ist die Verarbeitung zu vermeiden:
- Auf Holz und Holzwerkstoffen, Metalloberflächen, Gummi, PVC, Linoleum und ähnlichen Werkstoffen.
- Auf Untergründen, die ständigen Verformungen, starken Bewegungen und hohen mechanischen Belastungen unterliegen.
Gips- oder Anhydrituntergründe müssen mit Tile Primer vorbehandelt werden. Falls Zweifel hinsichtlich der Anwendung bestehen, kontaktieren Sie bitte unsere Technische Abteilung. Bei Temperaturen unter +5 °C bzw. über +35 °C ist die Verarbeitung zu vermeiden. Nie mit anderen Bindemitteln, wie Zement, hydraulischem Kalk, Gips usw. vermischen. Bereits anziehenden Mörtel nie mit Wasser verdünnen. Den Mörtel nicht mehr verwenden, wenn er abzubinden beginnt; deshalb sind jeweils nur kleine Mengen anzumachen, die innerhalb der Verarbeitungszeit aufgebracht werden können.