Verarbeitungshinweise
Vorbereitung des Untergrundes
Der Untergrund muss frei von Sickerwasser, tragfähig und regelmäßig, aber ausreichend aufgeraut, sauber und gesund, frei von Öl, Fett, Staub, losem Material, Schmutz und Anstrichresten sein. Ferner muss er belegereif und möglichst schwindungsfrei sein. Eventuell vorhandene Ausblühungen müssen durch mechanische Reinigung sorgfältig entfernt werden. Unregelmäßigkeiten der Oberfläche, wie Kiesnester, Ausbrüche, Schadstellen und Löcher von Abstandhaltern der Schalungen, müssen mit einem geeigneten Mörtel, wie z.B. Umafix, Rinnova, Monorasante oder Multimix Evo ausgebessert und geglättet werden. Wo möglich, ist an den Anschlussfugen zwischen Boden und Wand eine Hohlkehle vorzusehen. Die abzudichtende Fläche leicht anfeuchten. Überschüssiges Wasser mit einem trockenen Schwamm aufsaugen.
Vorbereitung des Produkts
Flex 2K Komponente A (Pulver) mit Komponente B (Flüssigkeit) anmischen. Für jeden Sack der Komponente A (25 kg) einen Kanister der Komponente B (8,5) verwenden. Beim Anmischen ist wie folgt vorgehen: Die gesamte Komponente B (Flüssigkeit) in ein passendes Gefäß gießen, dann die Komponente A (Pulver) langsam unter ständigem Umrühren hinzufügen. Gleichzeitig mit einem Rührquirl (Bohrmaschine mit niedriger Drehzahl) anmischen. Nach vollständiger Zugabe des Pulverprodukts durchrühren, bis eine glatte und klumpenfreie Masse entsteht. Schlecht vermischte Klumpen vom Boden und von den Seiten des Gefäßes ablösen. Die so vorbereitete Masse hat unter normalen Bedingungen (20 °C) eine Verarbeitungszeit von ca. 1 Stunde. Bei höheren Temperaturen ist die Verarbeitungszeit entsprechend kürzer, bei niedrigeren Temperaturen länger.
Hinweis zur Anwendung
Die Masse mit einer Traufel in jeweils max. 2 mm dicken Schichten auftragen. Die erste Schicht aushärten lassen (ca. 4 – 6 Stunden bei 20 °C), bevor die nächste Schicht aufgetragen wird. Im Falle von rissigen Untergründen und in jenen Fällen, in denen aufgrund von Bewegungen, Haarrisse entstehen könnten, immer zwischen der ersten und zweiten Schicht ein alkalibeständiges Glasfaser- oder Kunststoff-Armierungsgewebe mit einer Grammatur von min. 150 g/m2 einbetten. Besondere Vorsicht muss beim Abdichten von Ecken, Dehn- und Anschlussfugen aufgebracht werden. Flex 2K sollte bis zu den Rändern und auf den ersten Millimetern der Fugenflanke aufgetragen werden, jedoch darf die Fuge nicht verstopft werden. In diesen Fällen wird empfohlen ein Band aus Polystyrol und/oder Polyurethan einzufügen. Nach Aushärtung der letzten Schicht des Abdichtungsmittels das Klebeband wieder entfernen.
Die Fuge gründlich von Staub und Material reinigen und mit dem Torggler Silikon-Dichtstoff Low Modulus abdichten. Bei stark beanspruchten Fugen und/oder haftungskritischen Verhältnissen ist die Grundierung der Fugenflanken mit Primer Silicone vorzunehmen. Dies sollte vor der Anwendung des Silikon-Dichtstoffs durchgeführt werden, um die höchstmögliche Leistungsfähigkeit zu garantieren. Besondere Vorsicht ist bei den Abdichtungen von Ecken und/oder zwischen Wand und Boden, auch wenn keine Dehnungsfugen vorhanden sind, aber diese Bewegungen ausgesetzt sind, angebracht. In diesem Fall sollte vor dem Auftrag von Flex 2K zwischen den Fugen und längs der Fugenkante ein selbstklebendes Fugenband eingesetzt werden. Der Bereich neben der Anschlussstelle sollte regelmäßig sein damit eine richtige Positionierung und Haftung des Klebebandes garantiert werden kann. Sollte das nicht der Fall sein kann der Untergrund mit einem Mörtel und/oder Spachtelmasse wie Rinnova, Monorasante, Multifinish oder Multimix Evo ausgeglichen werden. Es sollte dafür das geeignete Produkt je nach
Anforderungen und Beschaffenheit, wie die mechanische Festigkeit, des Untergrunds ausgewählt werden. Trotz guter mechanischer Festigkeit eignet sich die mit Flex 2K abgedichtete Fläche nicht für die ständige Begehung und Beanspruchung. Ebenso ist ihre Stoßfestigkeit begrenzt. Um sie begehbar zu machen, muss sie entsprechend durch einen keramischen Bodenbelag oder einen anderen Schutzbelag geschützt werden. Auf der mit Flex 2K abgedichteten und ausgehärteten Fläche können Boden- und Wandbeläge aus Keramik mit Torggler Klebemörteln Tile 900, Tile 700, Tile 480, Tile 450, Tile 350 und Tile 250 verklebt werden. Bei der Verlegung der keramischen Boden- und Wandbeläge sind die vorhandenen Dehnungsfugen zu übernehmen. Bei Zweifeln über den geeignetsten Klebertyp wenden Sie sich bitte an das technische Büro von Torggler S.r.l.
Reinigung
Die Arbeitsgeräte können vor dem Aushärten des Mörtels mit Wasser, anschließend nur mechanisch gereinigt werden.
AIV-F (Verbundabdichtungen)
1. Wand- und Bodenflächen nach DIN 18534 (Abdichten von Innenräumen) in den Wassereinwirkungsklassen W0-I bis W3-I (ohne chemische Einwirkung)
2. Bodenflächen nach DIN 18531 Teil 5 (Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen
3. Wand- und Bodenflächen nach DIN 18535 Teil 5 (Abdichten von Behältern und Becken), Abdichten mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtstoffen im Verbund mit Fliesen und Platten AIV-F
Geeignete Untergrϋnde
Als Untergründe eignen sich je nach Feuchtigkeitsbeanspruchungsklassen bzw. Wassereinwirkungsklassen z.B. Mineralische Untergründe aus Beton, Leichtbeton, Porenbeton, Zement und Kalkzementputze, Gipskarton- und Gipsfaserplatten, Putze hergestellt aus Putz- und Mauerbinder, vollfugiges, ebenflächiges Mauerwerk (kein Mischmauerwerk); Zementestriche, Calciumsulfatestriche (Anhydrit- und Anhydritfließestriche), Trockenestriche, zementgebundene Trockenbauplatten, Metalluntergründe (bei Metalluntergründen bitte die Anwendungstechnik kontaktieren) „Allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnisse“ sowohl nach PG-MDS als auch nach PG-AIV-F der Materialprüfanstalt für das Bauwesen TU Braunschweig liegen vor.
Systembeschreibung/Verarbeitung AIV-F
Der Untergrund sollte vorgrundiert werden, dabei Tile Primer (Grundierung auf der Basis von Styrolacrylpolymeren in wässriger Dispersion) oder Multigrip (Einkomponentige Haftgrundierung) verwenden. Beide Produkte werden mit Rolle oder Pinsel einmalig aufgetragen. Die Dichtmanschetten mit Dehnzone und Dichtlippe Typ Flex Pipe Collar 22-37, 50-75 und 93-146, das Dichtband PP Tape 120 MM – aus TPE–beschichtetem, querdehnbarem und längsstabilem Polypropylen- Vlies 120 mm, die vorgefertigten Spezial-Innen- und -Auβenecken Corner Tissue 90° und Corner Tissue 270° aus TPE–beschichtetem, querdehnbarem und längsstabilem Polypropylen-Vlies werden mit Kleber Tile 250 (grau/weiß) oder Tile 480 (grau/weiß), oder Flex 2K auf dem Untergrund verklebt. Die Bodenmanschette Floor Collar ist eine beidseitig mit PP-Vlies kaschierte TPE-Folie, welche zwischen der ersten und zweiten Lage des flüssig aufzutragenden Dichtungsmittels (Flex 2K) eingebracht wird. Die Abdichtung erfolgt je nach Wassereinwirkungsklasse mit Flex 2K (zweikomponentige, faserverstärkte, wasserundurchlässige, hochflexible, zementäre Dichtungsschlämme), welches zweilagig mit Spachtel aufgetragen wird.
PG-MDS (Abdichtung von Erdberϋhrten Bauteilen)
Erdberührte Bauwerksabdichtung , Sockelabdichtungen sowie Querschnittsabdichtungen in und unter Wänden gemäß DIN 18533 zweikomponentige, flexible mineralische Abdichtung für Kellerwände, Fundamente und Betonbauteile gegen Bodenfeuchtigkeit, aufstauendes Sickerwasser und drückendes Wasser.
1. Die Abdichtung von erdberührten Bodenplatten und Außenwandflächen gegen Bodenfeuchte (Kapillarwasser, Haftwasser) und nichtstauendes Sickerwasser sowie für Abdichtungen von Gebäudesockeln im Spritzwasserbereich (Wassereinwirkungsklasse W1-E gemäß DIN 18533-1).
2. Die waagerechte Abdichtung in und unter Wänden gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit (Wassereinwirkungsklasse W4-E gemäß DIN 18533-1).
3.Die Abdichtung von Behältern gegen von innen drückendes Wasser (Schwimmbecken, Wasserbehälter, Wasserspeicherbecken, usw.) im Innen- und Außenbereich bis zu einer maximalen Füllhöhe von 6 m (Wassereinwirkungsklasse W2-B gemäß DIN 18535-1).
4.Abichtung erdberührender Bauteile gegen aufstauendes Sickerwasser und drückendes Wasser bis 3 m Wassersäule bei maximal 5m Gründungstiefe (Wassereinwirkungsklasse W2.1-E gemäß DIN 18533-1)
Rissüberbrückende (flexible) mineralische Dichtungsschlämmen können entstehende und sich bewegende Risse bis zu maximal 0,2 mm überbrücken (Rissüberbrückungsklasse R1-E gemäß DIN 18533-1 oder R1-B gemäß DIN 18535-1).
Geeignete Untergrϋnde
Als Untergründe eignen sich Betonnach EN 206-1, Mindestfestigkeitsklasse C 20/25 und Putz mindestens der Festigkeitsklasse CS III nach EN 998-1, mit Zementmörtel vollfugig hergestelltes Mauerwerk aus Mauerziegeln und Kalksandsteinen. Hütten und Betonhohlblocksteine sollten vor dem Beschichten mit einem Putz mindestens der Festigkeitsklasse CS III nach EN 998-1 verputzt sein. Der Untergrund muss fest, weitgehend eben und in der Oberfläche feinporig sein. Er muss frei sein von Nestern, klaffenden Rissen und Graten, Staub, wasserabweisenden Zusätzen, Schalöl, Anstrichen oder anderen haftungsstörenden Schichten. Lunker und Kiesnester im Untergrund aus Beton sind mit dem faserverstärkten Betonspachtel Monorasante oder dem Reparaturmörtel Rinnova zu verspachteln.
Ausfϋhrung und Verarbeitung
Der Auftrag der Dichtungsschlämme Flex 2K erfolgt in 2 Schichten. Es ist so viel Material zu verarbeiten, dass eine Einzelschichtdicke von 2,0 mm nicht überschritten wird. Wand-Wand-Übergänge, Wand-Boden-Übergänge sowie Ecken sind mit Dichtband PP Tape 120 mm, den Dichtecken Corner Tissue 90° und Corner Tissue 270° auszuführen. Das Bauprodukt Flex 2K kann entstehende und sich bewegende Risse im Untergrund bis zu einer maximalen Rissweite von 0,2 mm überbrücken.